Das 8. internationale, spartenübergreifende und themenspezifische Ausstellungsprojekt.
Schein und Spiegelung, ein Relationspositionsprojekt
Positionen aus Kunst, Literatur und Wissenschaft
ab 12. Oktober 2018
Präsentation der vierten Runde:
Vernissage: 9. Juni 2018, 19.30 Uhr
Ausstellung : 9.-22.6.2018, Di-Fr 14-18 Uhr
und nach Vereinbarung
Caslav Brukner – Quantum causality. Experimental verification of an indefinite causal order (Giulia Rubino, Lee A. Rozema, Adrien Feix, Mateus Araujo, Jonas M. Zeuner, Lorenzo M. Procopio, Caslav Brukner, Philip Walther), Wissenschaft (Fachartikel, Plakat-Objekt).
Der theoretische Physiker, Caslav Brukner, beschäftigt sich mit informationstheoretischen Grundlagen der Quantenmechanik sowie mit Kausalität in Gravitation und Quantenphysik. Im Artikel Quantum causality von 2014 beschreibt er spezielle Situationen, in denen die kausale Ordnung und somit auch die Zeitabfolge der Ereignisse nicht eindeutig definiert sind.
2017 gelang es in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen einen solchen quantenmechanischen Zustand in einem Experiment zu realisieren. Somit wurde erstmals bestätigt, dass es in der Realität Situationen gibt, in denen die kausale Ordnung, Abfolge weder eindeutig noch fix festgelegt ist.
Stephan Groß – Beats, Animierter Videoloop (Musik: Alfred Banze)
Beats ist aus Bildelementen verschiedener Kontexte – aus Technik, politischem Weltgeschehen und Freizeitkultur collagiert. Durch die nahtlose Verschmelzung von Bildmaterial aus verschieden Quellen in einer fast standbildartigen Komposition entsteht Irritation und regt zum Nachdenken an. Der Titel Beats ist zweideutig und kann auch als Schläge gelesen werden.
Dominic Gagnon – Going South/part 4: Dear haters, Videoinstallation
Der Künstler hat sich dem Leitgedanken, Filme ohne Kamera zu machen, verschrieben und begibt sich auf die Jagd im World Wide Web, um geeignetes Filmmaterial für seine Arbeiten zu sammeln. Part 4: Dear haters aus dem Film Going South wird im Rahmen von Schein und Spiegelung in Form einer Installation präsentiert. Die Installation konfrontiert die Betrachter mit den im World Wide Web geschaffenen Realitäten und kann als Spiegel unserer gesellschaftlichen Kultur gelesen werden. Den Titel Going South kann man auf verschiedene Weise interpretieren. Wörtlich übersetzt mit ’nach Süden gehen‘, bietet er schnell die Assoziation ’nach Süden ziehen und vor der Kälte fliehen‘ an. Doch in einem übertragenen Sinn ist das Flüchten weitläufiger zu verstehen: sich der Realität entziehen; sich in eine andere Realität flüchten oder eine andere erschaffen; es kann aber auch ‚Fallen eines Wertes‘ bedeuten.
Mit weiteren Arbeiten von:
Veruschka Bohn – How to disappear, Performance, Fotografien | Petra Lottje – The World Summit, Video | Christiane Spatt – in disguise, Fotografien | Edin Bajric – Spiegel und Licht, Fotografien | Marion Luise Buchmann – Bewegtes Selbst, Video | David Ender – Der Spiegel, Literatur | Vittorio Gallese – Visions of the Body: Embodied Simulation and Aesthetic Experience, Wissenschaft | Michael H. Rohde – nietzsche haus, einstein haus, Fotografien | Carlo Rovelli – Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint: Eine Reise in die Welt der Quantengravitation / Relational Quantum Mechanics, Wissenschaft | Julia Schewalie – nylon#acrylic mirror, Objekte | Asenbaum/Stuck – Spiegel Schein, Sprachskulptur | Helga Wimmer – Vor und hinter der Zeit – Zeitbilder und Zeiträume, Installation.
Eine Besprechung zur Ausstellung von Dr. Peter Funken finden Sie im KUNSTFORUM International, Band 254, für Juni-Juli 2018.