Erstmals verleiht die Berliner Kulturverwaltung unter Leitung von Staatssekretär André Schmitz sieben Preise an künstlerische Projekträume und-initiativen, jeweils dotiert mit 30.000 Euro. Es gab 93 Bewerbungen.
Der Jury gehörten an: Tatjana Fell (Künstlerin, Kuratorin), Katrin Bettina Müller (Redakteurin, Kunstkritikerin), Stéphane Bauer (Leiter KunstraumKreuzberg/Bethanien u.a.)
Die erstmals ausgelobten Preise zur Auszeichnung künstlerischer Projekträume und -initiativen im Bereich Bildende Kunst werden in diesem Jahr an folgende Preisträger vergeben: Art Laboratory Berlin e.V., berlinerpool e.V., General Public / DISK-Initiative Bild & Ton e.V., Organ Kritischer Kunst, SAVVY CONTEMPORARY e.V., Schinkel Pavillon e.V. und WestGermany.
Eine offizielle Stellungnahme, wie es zur Entscheidungsfindung kam, bzw. die Jurybegründung sind noch nicht veröffentlicht. In wieweit Definitionen, Intentionen und Selbstverständnis der Projekträume und -initiativen Berücksichtigung fanden, ist nicht bekannt. Öffentlich ist, dass von 79 Einreichenden das partizipative Verfahren genutzt wurde und davon 22 für WestGermany gevotet haben.
Leider wurden auch bei einer Vorauswahl der Jury langjährige und wichtige Proponenten und Betreiber Berliner Projekträume und -Initiativen nicht in die engere Auswahl bzw. direkt zu den Preisträgern aufgenommen, sondern stattdessen auch welche, die den Auschrebungsanforderungen nur teilweise und dem Profil von Projekträumen und -initiativen nicht entsprechen (z.B.: Produzentengalerie, kommerzielle Location oder Galerie, Buchhandlung, Künstlerarchiv, Radiosender, Verlag, Künstlerkollektiv, marktorientierte Räume, die nicht spartenübergreifend oder nicht innovativ oder nicht offen für Dritte sind etc.).
Als Kunstprojektraumbetreiber waren wir maßgeblich an der Entwicklung dieser neuen Förderung als Netzwerkteil beteiligt, möchten aber zugleich darauf aufmerksam machen, dass es weiterhin ein Bestreben ist, eine notwendige breitere Basis- und Infrastrukturförderung zu erwirken und damit nicht nur 7 aus ca. 150 in Berlin bestehende Projekträume und -initiativen ausgewählt werden.
Notwendig und wünschenswert wäre, dass auch besonders jene Räume und initiativen Berücksichtigung finden die bis jetzt keine oder nur geringe Förderungen erhalten haben sowie, dass die Auswahl sich mit den Intentionen und Definitionen zu Projekträumen, wie interdisziplimär, diskursiv, spartenübergreifend, nicht marktorientiert und offen für Aktivitäten Dritter decken sollte und von einer Jury auch Berücksichtigung findet um den Fokus auf die Breite und Vielfalt aller Berliner Projekträume und -initiativen als wichtigen Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft zu lenken.
Die Preisverleihung und weitere Informationen wird es am 27.2.2013 geben.