english
G.A.S-
station
Schein und Spiegelung, ein Relationspositionsprojekt
Positionen aus Kunst, Literatur und Wissenschaft

Präsentationsrunden eins bis vier: 14. September 2017 bis 22. Juni 2018

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 04

Präsentation der ersten Runde:
Eröffnung : 14.9.2017, 19 Uhr
Ausstellung zur Berlin Art Week: 15.-17.9.2017, jeweils 13-16 Uhr
Ausstellung: 19.-29.9.2017, Di-Fr 14-17 Uhr

Präsentation der zweiten Runde:
Vernissage: 26. Januar 2018, 19.30 Uhr
Ausstellung : 30.1.-9.2.2018, Di-Fr 14-18 Uhr

Präsentation der dritten Runde:
Vernissage: 31. März 2018, 19.30 Uhr
Interaktive Performance "How to disappear" von Veruschka Bohn
Ausstellung : 3.-13.4.2018, Di-Fr 14-18 Uhr

Präsentation der vierten Runde:
Vernissage: 9. Juni 2018, 19.30 Uhr
Ausstellung : 12.-22.6.2018

Mit Arbeiten von:
Časlav Brukner - Quantum causality. Experimental verification of an indefinite causal order - Wissenschaft | Stephan Groß - Beats, Animierter Videoloop (Musik: Alfred Banze) | Dominic Gagnon - Going South/part 4: Dear haters, Videoinstallation | Veruschka Bohn - How to disappear, Performance, Fotografien | Petra Lottje - The World Summit, Video | Christiane Spatt - in disguise, Fotografien | Edin Bajric - Spiegel und Licht, Fotografien | Marion Luise Buchmann – Bewegtes Selbst, Video | David Ender - Der Spiegel, Literatur | Vittorio Gallese - Visions of the Body: Embodied Simulation and Aesthetic Experience, Wissenschaft | Michael H. Rohde - nietzsche haus, einstein haus, Fotografien | Carlo Rovelli - Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint: Eine Reise in die Welt der Quantengravitation / Relational Quantum Mechanics, Wissenschaft | Julia Schewalie - nylon#acrylic mirror, Objekte | Asenbaum/Stuck - Spiegel Schein, Sprachskulptur | Helga Wimmer - Vor und hinter der Zeit - Zeitbilder und Zeiträume, Installation

 

Infoplakat

Das 8. internationale, spartenübergreifende und themenspezifische Ausstellungsprojekt.

Etwas auszustellen bedeutet gleichzeitig, es sichtbar zu machen. Aber wie entstehen komplexe Ausstellungen, das Schwergewicht der Thematik, die Zusammenstellung der Arbeiten und Beiträge? Den dahinter liegenden Prozess zu erahnen, ist wie das Herausschmecken der einzelnen Zutaten einer Speise, die serviert auf dem Teller liegt.

Seit nunmehr zehn Jahren entwickeln wir weit aufgefächerte Ausstellungsprojekte, und präsentieren diese über einen längeren Zeitraum. 2014 begannen wir den Prozess der Entwicklung mit dem Projekt Augustina träumt in progressius gemeinsam mit den beteiligten Künstler_innen zu dokumentieren und transparent zu machen.

Für unser aktuelles Projekt Schein und Spiegelung, ein RelationsPositionsProjekt, 2017/18 laden wir die Beitragenden ein, den Themenschwerpunkt aktiv mitzugestalten. Dieser organisch wachsende Prozess ist gleichzeitig auch für das Publikum zugänglich und erlebbar. So ist es im aktuellen Ausstellungskonzept möglich, nicht nur für interessierte Besucher_innen, sondern auch für die Beitragenden noch vor der eigentlichen Eröffnung die Veränderungen und Erweiterungen durch die hinzukommenden Arbeiten und durch die im Fluss befindliche Zusammenstellung mitzuverfolgen und dadurch ein besseres Verständnis einzelner Positionen sowie ihrer Bezüge zueinander zu bekommen. Wir denken bei unseren Projekten dabei immer an die Vielfalt von Ausdrucksformen und inhaltlichen Aspekten.

Mit der Präsentation der vierten Runde begann die fünfte und finale Bewerbungsrunde.

Elisa Asenbaum&Thomas Maximilian Stuck

Spiegel

Ich sehe
was ich kenne.
Ich erkenne
was bekannt.
Ich erinnere
was benannt.

Ich schließe rück -
Ach Substanz!
Ich bin sprachlos,
wenn es keine Worte gibt.
Unerfasst gefasst
im Erleben.
Schein

Scheint reich
Ach leicht!
Scheint erhoben
Ach weit oben!
Scheint genial
ohne Mutter_mal.

Leuchtend hell, das Licht
ohne Schwere
ohne Mühe fern und nah
dort und da
schenkt mir der Schein einen Blick
Ach was!
Gedicht: E. Asenbaum
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Elisa Asenbaum/Thomas Maximilian Stuck
Spiegel Schein, 2017, Sprachskulptur, Gedicht: E.Asenbaum.
Acrylglas, 2 Platten je 200x80x2 cm

Das Gedicht der durchscheinenden Sprachskulptur, seine Schatten und Reflexionen, zeigen sich vieldeutig lesbar. Die Umbrüche der Gedichtzeilen sind so angelegt, dass bei flüchtigem Blick die eine Seite wie eine Spiegelung der anderen erscheinen mag. Doch der Vers "Spiegel" reflektiert über Wahrnehmung, Begriffe und Denken, hingegen "Schein" über Licht, Blendung, und Verführung. Liest man die Zeilen jedoch als durchlaufenden Text ergibt sich wiederum ein anderer Sinn.

Präsentation 4. Runde
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 04
Časlav Brukner, Quantum causality. Experimental verification of an indefinite causal order
(Giulia Rubino, Lee A. Rozema, Adrien Feix, Mateus Araujo, Jonas M. Zeuner, Lorenzo M. Procopio, Časlav Brukner, Philip Walther).
Wissenschaft (Fachartikel, Plakat-Objekt).

Der Physiker Časlav Brukner beschäftigt sich mit informationstheoretischen Grundlagen der Quantenmechanik sowie mit Kausalität in Gravitation und Quantenphysik. Im Artikel Quantum causality von 2014 beschreibt er spezielle Situationen, in denen die kausale Ordnung und somit auch die Zeitabfolge der Ereignisse nicht eindeutig definiert sind. 2017 gelang es in Zusammenarbeit mit seinen Kollegen einen solchen quantenmechanischen Zustand in einem Experiment zu realisieren. Somit wurde erstmals bestätigt, dass es in der Realität Situationen gibt, in denen die kausale Ordnung, Abfolge weder eindeutig noch fix festgelegt ist.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 04
Stephan Groß, Beats
Animierter Videoloop (Musik: Alfred Banze), 6:23 min

Beats ist aus Bildelementen verschiedener Kontexte – aus Technik, politischem Weltgeschehen und Freizeitkultur collagiert. Durch die nahtlose Verschmelzung von Bildmaterial aus verschieden Quellen in einer fast standbildartigen Komposition entsteht Irritation und regt zum Nachdenken an. Der Titel Beats ist zweideutig und kann auch als Schläge gelesen werden.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 04
Dominic Gagnon, Going South/part 4: Dear haters
Videoinstallation, 18:13 min

Dominic Gagnon hat sich dem Leitgedanken, Filme ohne Kamera zu machen, verschrieben und begibt sich auf die Jagd im World Wide Web, um geeignetes Filmmaterial für seine Arbeiten zu sammeln. Part 4: Dear haters aus dem Film Going South wird im Rahmen von Schein und Spiegelung in Form einer Installation präsentiert. Die Installation konfrontiert die Betrachter mit den im World Wide Web geschaffenen Realitäten und kann als Spiegel unserer gesellschaftlichen Kultur gelesen werden.
Den Titel Going South kann man auf verschiedene Weise interpretieren. Wörtlich übersetzt mit 'nach Süden gehen', bietet er schnell die Assoziation 'nach Süden ziehen und vor der Kälte fliehen' an. Doch in einem übertragenen Sinn ist das Flüchten weitläufiger zu verstehen: sich der Realität entziehen; sich in eine andere Realität flüchten oder eine andere erschaffen; es kann aber auch 'Fallen eines Wertes' bedeuten. Part 4: Dear haters fokussiert insbesondere auf den Umgang mit digitalen Welten: Spiele, die emotionale Kanalisationsräume neben der Außenrealität bieten; Werte, Wichtigkeit und Freizeitrituale der Jugend, die mit dem aktuellen Umfeld und dessen Anforderungen konfrontiert sind, aber auch diese virtuelle Parallelrealität als Faktum und Maßstab erleben.

Präsentation 3. Runde
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 03
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 03
Veruschka Bohn
How to disappear, 2018
Installation und Performance

Die Performance und Installation How to disappear von Veruschka Bohn setzt Bespiegelungen und Selbstdarstellung in einen räumlichen und interaktiven Kontext. Die Installation wird erst durch das Wechselspiel mit dem Betrachter sichtbar. Bei der Performance erwartet die Künstlerin, verhüllt in einen verspiegelten Anzug, die Besucher in völliger Dunkelheit. Mit Taschenlampen können diese wechselweise die skulpturale Erscheinung der Künstlerin oder ihre Fotografien an den Wänden bescheinen.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 03
Petra Lottje
The World Summit, 2015
Videoinstallation

The World Summit von Petra Lottje verhandelt die überlieferte Tradition der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau, mit deren Gültigkeit heutzutage Frauen konfrontiert werden. Oft arbeitet Lottje mit Zitaten, egal ob sie von bekannten Menschen oder aus dem sozialen Gefüge aufgeschnappt wurden, und setzt sie in einen anderen Kontext. In dieser Videoinstallation handelt es sich um Ausschnitte eines Interviews, in dem Meryl Streep über das Geldverdienen im Filmbusinnes und über den Unterschied zwischen Männern und Frauen spricht. The World Summit thematisiert die Rollenzuschreibung, mit der man von Kind auf konfrontiert wird: welche Bereiche, Gefühle, Spiele und Rollen mehr für Mädchen oder mehr für Buben erfolgversprechend und leichter zu erobern sind und die später unsere gesellschaftliche Wirklichkeit formen. Die Videoarbeit erscheint durch die Präsentation (in einem alten goldenen Rahmen) in drei Betrachtungsebenen, die verschiedene Zeiten kodieren: der umrahmte Frauenakt im klassizistischen Stil, das Hotelzimmer 2015 mit der Künstlerin sowie die aktuelle Präsentation der Installation im Ausstellungsraum. Das Publikum im Ausstellungsraum stellt das jetzige Glied der Traditionskette dar.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 03
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2018 - Runde 03
Christiane Spatt
in disguise, Version 2018
Fotografien

Das Fotoduo in disguise von Christiane Spatt öffnet ein weites Assoziationsfeld für die Betrachter. Die eine Fotografie zeigt eine mit Stoff überdeckte Figur in typischer Porträtpose, die ein Hündchen auf dem Schoß hält. Für die Musterung der Stoffe hat Spatt eine animalische Anlehnung gewählt: schwarze Streifen auf Weiß, wie ein Zebra. Der Hund hingegen trägt ein modisches Halstuch in Marineblau mit weißen Tupfen. Auf der anderen Fotografie sieht man eine grüne Wiese, auf der unter grünem Tuch etwas Verborgenes liegt. Es ist nicht erkennbar, was es ist. Es ist auch nicht mit Sicherheit erkennbar, ob es sich um einen Menschen handelt. Und ob er/es (noch) lebt? Das Motiv der Verhüllung bietet eine vielschichtige Projektionsfläche, auf der aktuelle Themen anklingen können: Diskussion über Verschleierung von Frauen, politische Kontroversen, Vermummungsverbote und einhergehende Freiheitseinschränkung, Terrorismus, Religionstoleranz, Frauenrechte und Genderthematiken.

Präsentation 2. Runde
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Vittorio Gallese
Vision of the Body. Embodied Simulation and Aesthetic Experience, 2017
Fachartikel.

Der Neurowissenschaftler Vittorio Gallese ist einer der Entdecker des Spiegeleffekts (Spiegelneuronen) und hat das Phänomen der Spiegelung in seinem Modell "Embodied Simulation" weitreichend ausgebaut.
Gallese und andere Neurowissenschaftler haben herausgefunden, dass teilweise dieselben Aktionskreise im Gehirn aktiviert werden, wenn wir etwas tatsächlich sehen oder es uns nur vor unserem inneren Auge vorstellen, ebenso wenn wir uns bewegen, um zu handeln oder uns die Handlung imaginieren. In diesem Sinne kann uns Neurowissenschaft begreiflich machen, dass die Grenze zwischen der sogenannten Realität und der Vorstellung sowie den imaginären Welten der Fiktion viel dünner und unschärfer ist, als man meinen würde.
"Vision is a complex experience", so Gallese, und auch wenn wir ein Kunstwerk betrachten, ist das, was wir 'sehen' das Ergebnis eines höchst komplexen Zusammenspiels, an dem unser Körper mit all seinen motorischen Potenzen, unseren Sinnen und Emotionen, unserer Vorstellungskraft und unserem Gedächtnis mit seinen Erfahrungen mitwirkt.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 02
Carlo Rovelli
Die Wirklichkeit, die nicht so ist, wie sie scheint: Eine Reise in die Welt der Quantengravitation, 2016 Buchbeitrag. Poster und Video Relational Quantum Mechanics, 1996 Fachartikel.

Carlo Rovelli ist theoretischer Physiker und wurde durch seine Beiträge zur Theorie der Schleifen-Quantengravitation bekannt. Außerdem arbeitet er schon lange an einer relationalen Sichtweise der Quantenmechanik.
"Ich schlage vor, jede mögliche Aussage über die Natur zum Beispiel 'das Elektron hat den Spin up', ... 'das Atom befindet sich in diesem oder jenem angeregten Zustand', ... 'der Stuhl steht hier und nicht dort' in elliptische Aussagen mit relationalen Bezug umzuformulieren: 'das Elektron hat den Spin up in Bezug zur Stern-Gerlach Apparatur', ... 'der Stuhl steht hier und nicht dort in Bezug zu meinen Augen' und so weiter." C. R.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 02
Marion Luise Buchmann
Bewegtes Selbst, 2006/17
Kunstvideo, 16:9, 7:14 min.

Die Arbeit Bewegtes Selbst von Marion Luise Buchmann nimmt Bezug auf die ostentativen Zeilen des Gedichtes Spiegel: "Ich sehe was ich kenne. Ich erkenne was bekannt. Ich erinnere was benannt." – und setzt einen Kontrapunkt dazu.

Die Arbeit spielt mit der Wahrnehmung einer Spiegelung auf einer bewegten Fläche, wobei auf dem zweidimensionalen filmischen Medium schwer zu differenzieren ist, was sich eigentlich bewegt. Lässt man die analytischen Gedanken beiseite, sieht man den Kopf und Oberkörper einer jungen Frau, deren Erscheinung sich in andauernder Veränderung befindet; man taucht in das 'tatsächlich zu Sehende' ein und kann der Phantasie freien Lauf lassen.
Für Buchmann "widerspiegelt das Bild ein anderes Sein, ein anderes Leben und eine andere Geschichte...", die unter der Oberfläche des Wassers zu liegen scheint.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 02
David Ender
Der Spiegel, Falsimile Installation, Buch, Spiegel, Papier.

Die Falsimile Installation von David Ender Der Spiegel arbeitet mit der Zweideutigkeit des Objektes Spiegel sowie mit der gegenseitigen Spiegelung von Form und Inhalt.
Das gefälschte Gedicht Der Spiegel ist in dem Gedichtband von Christian Morgenstern Palmström (Verlag Bruno Cassirer, Berlin 1917) präsentiert. Die Seite 44 gliedert sich in den antiquarischen Gedichtband unauffällig ein, denn sowohl Druckbuchstaben als auch das vergilbte, etwas ausgefranste Papier unterscheiden sich kaum vom Rest. Die Arbeit hinterfragt Mechanismen von Namedropping und Schein, die nicht nur in der Kunstszene weit verbreitet sind.

Präsentation 1. Runde
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Julia Schewalie
nylon#acrylic mirror, 2017, Objekt
Nylonschnur, Acrylspiegel, Aluminium, 50x40x6cm

Julia Schewalie setzt in ihrer Arbeit nylon#acrylic mirror die Begriffe Spiegel und Schein in ein Materialbild um. Es nimmt das künstliche sowie das natürliche Raumlicht auf, wandelt es durch Spiegelungen und Reflexion in Lichtzeichnungen um, die sich bei Veränderung des Betrachtungswinkels ständig mitbewegen. Das Spiel mit der Wahrnehmung ist ein zentrales Thema der Künstlerin, sie arbeitet gezielt mit optischen Täuschungen und möchte mit ihren Arbeiten die Verbindlichkeit des Sichtbaren hinterfragen.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Edin Bajric
Spiegel und Licht, 2009, Fotografien
Alu-Dibond je 50x75 cm

Spiegel und Licht von Edin Bajrić arbeitet mit der Umkehrung von narzisstischer Selbstbespiegelung. Der Spiegel dient hier als Schutzschild, hinter dem sich das 'nackte Selbst' verbirgt, die Reflexionsfläche hingegen ist dem Betrachter zugewandt. Im Pendant dazu spielt die Fotoarbeit Licht mit den Themen Verführung und heiliger Schein.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Michael H. Rohde
nietzsche haus, einstein haus, Fotokompositionen
Pigmentierte Inkjet-Print auf Alu-Dibond, 140x109 cm, 79x146 cm

Michael H. Rohde untersucht in der Subreihe GESCHICHTSTRÄCHTIGE RÄUME die Wohn- und Arbeitsräume historischer Persönlichkeiten der Kunst und Wissenschaft. Ein Blick von unten, als würde man durch die Decke hindurch sehen, Trennwände und Einrichtungsgegenstände schweben bodenlos im Raum und sind von der Unterseite zu betrachten. Die scheinbare fotografische 'Aufnahme' suggeriert eine geometrisch mögliche Perspektive und zugleich irritieren die einzelnen Elemente, die leicht verschoben, gedreht, gekippt oder mit nicht zusammenpassender Lichtsetzung zu gondeln beginnen. Das Zusammenspiel von geistigem Erbe der ehemaligen Bewohner (Einstein und Nietzsche) und deren dargestellten Wohnräumen eröffnet assoziativ weitläufige Bezüge.

Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Schein und Spiegelung, G.A.S-station 2017 - Runde 01
Helga Wimmer
Vor und hinter der Zeit – Zeitbilder und Zeiträume, 2017, Installation
Fotografie hinter Acrylglas, Glaswürfel in Stahlgehäuse Fotografien je 20x20 cm, Glaswürfel: 6x6x6 cm. Ausgangsbildmaterial: Stadtarchiv Stuttgart.

In der Installation Vor und hinter der Zeit – Zeitbilder und Zeiträume werden Bilddokumente verschiedener Zeiten von ein und demselben geschichtsträchtigen Ort verschmolzen. Ausgangspunkt sind die Bild- und Textdokumentationen eines Schaukastens der Gedenkstätte Zeichen der Erinnerung in Stuttgart. Sie zeigen Deportierte eines Sammellagers, die im Jahr 1941 nach Riga transportiert wurden. Die Künstlerin benutzt die Spiegelung auf den Glasflächen der Schaukästen als Transporteur für die Thematik. Das gleichzeitig durchscheinende wie spiegelnde Material Glas verwebt Bilder der Vergangenheit und Gegenwart in einer Bildebene, fusioniert den festgehaltenen Augenblick der Gegenwart – Häuser, Schienen oder spazierende Frauen – mit Menschen aus der Vergangenheit und erschafft einen neuen, gemeinsamen 'Zeitraum'.

Videocast.logo
Videocast
Veranstaltungstag vom 9. Oktober 2010


Podcast
Führung durch die Ausstellung
Die Perfektheit und das Fehler


Podcast
die Initiatoren der G.A.S-station


Podcast
zur Ausstellung CHAOSextended - The CLOUD Project


Podcast
zur Ausstellungseröffnung CHAOS

Podcast logo
Podcast
zur Ausstellungseröffnung Portrait

+++

Eine Besprechung zur Ausstellung von Dr. Peter Funken finden Sie im KUNSTFORUM International, Band 254, für Juni-Juli 2018.

+++

Neue Telefonnummer:
+49 (0)30 25 966 036

+++

Sie können uns auch auf Google+ und Google Places folgen.

www.2gas-station.net © 2018